Gedichte kann ich mir nicht einfach ausdenken und dann aufschreiben. Ich muss sie (er)fühlen. Zeile für Zeile. Es genügt ein kurzer Moment, der mich in seiner Stille berührt - ein Rotkehlchen im Apfelbaum, eine Feder am Strand oder eine eingängige kleine Melodie.
Unzählige solcher Momente warten auf all jene, die sich den Blick für die unscheinbaren Dingen bewahrt haben. Eine kleine Auswahl an auf diese Weise entstandenen Gedichten habe ich hier für Sie mitgebracht.
Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Lesegenuss.
Die Welt um mich,
sie schläft und schweigt,
träumt einen letzten Traum.
Derweil der Mond
bereits verbleicht
über des Waldes Saum.
Die Tage kommen
und vergeh’n.
Sie tropfen durch die Zeit.
Nur manchmal bleibt
ein Tag besteh’n
im Glanz der Ewigkeit.
Noch nicht ganz Tag,
auch nicht mehr Nacht,
Stille hüllt mich ein.
Einzig die Wanduhr,
sie tickt sacht
im sanften Dämmerschein.
Sie pendelt ruhig,
ihr Takt stets gleich,
verspricht Beständigkeit.
Derweil Momente
neu geboren
im Spiel aus Klang und Zeit.
Am Horizont
die Sonne steigt,
gleich hinterm Apfelbaum.
Die Welt um mich
wird langsam wach.
Vorbei der letzte Traum.
Atme ein den Meeresduft,
das Murmeln der Wellen im Ohr.
Schließe die Augen und stelle mir dich
im sanften Abendlicht vor.
Nehme gewahr den leichten Wind,
Berührungen auf meiner Haut.
Spüre ein Streicheln, als würdest du zart
liebkosen mich so vertraut.
Koste von der Erinnerung
an Küsse, die wir uns geschenkt.
Lausche dem Pulsschlag
der Wogen und hör’,
wie dein Herz an meines denkt.
Löse mich auf mit dem Gefühl
von Wärme und Liebe in mir.
Endlos wie Himmel und Wasser um mich
ist meine Sehnsucht nach dir.
Leise dringt in meinen Traum
dein Flüstern von irgendwoher.
Öffne die Augen, du lächelst mich an.
Bin mit dir - hier - am Meer.
Die Welt verliert an Farbe,
doch ich bleib’, wie ich bin.
Selbst bis zum bitteren Ende.
Bleib’ Tagträumerin.
Träum’ mich zu bunten Wiesen
und in den Garten von Monet.
Beseelt vom Licht des Farbspiels,
das ich im Tagtraum seh’.
Tanz unter van Goghs Sternen,
ihr Anblick mich betört.
Dreh’ mich zum Klang der Farben,
den ich im Traum gehört.
Ich tunk’ die Welt in Farbe,
wie von den Zweien geführt.
Verzückt vom Farbenzauber,
der jedes Herz berührt.
Und wenn mein Tagtraum endet,
blick’ ich zum Horizont,
dem, pinselstrichdurchzogen,
Hoffnung innewohnt.
Wenn Musik beflügelt mich,
gleit’ ich sanft dahin,
Klänge warm wie Sonnenschein,
von Glück erfüllt mein Sinn.
Wenn Musik wie Daunenflaum
mich hoch und höher hebt,
Klänge zart und federleicht,
mein Herz vor Freude bebt.
Wenn Musik mir Träume schenkt und
durch die Nacht mich trägt,
Klänge hell wie Sternenglanz,
mein Herz im Rhythmus schlägt.
Weitere Gedichte warten auf Sie in meinem Ende März 2025 veröffentlichten Gedichtband »Poesie der leisen Töne - Zeitgetragen«.
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